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„MEHR LICHT“
Installation für das Turbinenhaus der E-Werke Nürtingen (2000)

Die Installation “MEHR LICHT“ spielt mit einer Uneindeutigkeit zwischen autonomem Kunstwerk und funktionaler Werbebotschaft. Je nach Vorwissen der Rezipienten kann die Skulptur als funktionales „Werbeobjekt“ oder als autonome Skulptur interpretiert werden. Als Werbeobjekt interpretiert verweist der Text auf die Funktion des Gebäudes als ein Ort der Energie-Erzeugung, als autonome Skulptur betrachtet bezieht sich der Text auf Goethes letzte Worte und bekommt dadurch einen metaphysischen Sinngehalt.
Die Thematisierung des Lichtes in dieser Arbeit erfolgt einerseits über die nächtliche Beleuchtung der Arbeit, die bei Tag und Nacht eine vollkommen andere Ausstrahlung bekommt. Darüberhinaus funktioniert das Lochblech tagsüber als „Reflektor“, der sich je nach Lichtverhältnissen dem Auge des Betrachters unterschiedlich präsentiert.
Ästhetisch korrespondiert die Skulptur mit dem architektonischen Erscheinungsbild des Turbinenhauses. Die kunsthistorisch besonderen Qualitäten dieses spätexpressionistischen Baudenkmals (Baujahr 1926/27) werden aufgegriffen und sind ein wesentlicher Teil der Gesamtkonzeption dieser Installation. Die ambivalente Ausstrahlung des Gebäudes - angesiedelt zwischen Assoziationen an Sakralarchitektur
(Tempelfassade, auskragende Attika über dreieckigen Strebepfeilern, Fenster mit Keilsteinbekrönung) und Anklängen an präfaschistische Monumental- Architektur wird durch die Mehrdeutigkeit des Textes und durch seine ästhetische Umsetzung weitergeführt und hervorgehoben.

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