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WIE EIN BÜRGERMEISTER HALBTOTEN KÜNSTLERN DIE STADT ERKLÄRT“
Video-Projektion im öffentlichen Raum, Beitrag zu „Kunstbewegt“
Baden-Württembergischer -Künstlerbund in Neckarsulm (2007)

Anlässlich der Ausschreibung für das Kunstprojekt „KUNSTBEWEGT“im öffentlichen Raum fand in Neckarsulm eine Stadt-Rundfahrt mit ca. 200 interessierten Künstlern statt, bei der derBürgermeister den Künstlern ausführlichst seine Stadt und derenVorzüge in der Art einer Werbeveranstaltung für potentielle
Investoren präsentierte. Diese „Selbstdarstellung“ wurde vonAndreas Mayer-Brennenstuhl in Echtzeit komplett auf Videomitgeschnitten incl. O-Ton des Bürgermeisters.
In einer nächtlichen Aktion wird nun der ungeschnittene Filmin voller Länge mit 3 Video-Projektoren auf einem zentralenöffentlichen Platz in Neckarsulm projiziert. Die Projektionenüberlagern sich zeitversetzt, dadurch entstehen komplexe Bewegungsabläufe,die sich in verschiedensten Richtungen gegenseitig
durchdringen.
Auf dem “Projektionsfeld” stehen 3 tragbare Kofferverstärker,identisch mit dem Gerät, das bei der Stadtrundfahrt vom Bürgermeisterbenutzt wurde, daraus ist der O-Ton jeweils einerProjektion zu hören. Die Sprachelemente überlagern sich ebenfallsin einer komplexen Struktur. Die Rezipienten können sich in
dem Bild-Ton-Feld frei bewegen.
Die Aktion ist ein kritischer Kommentar zur allgemein üblichenIndienstnahme der Kunst zum Zwecke des Stadtmarketings, einKunstverständnis das mehr oder weniger verdeckt inzwischenvon Münster bis zur schwäbischen Kleinstadt grassiert. Die Interventionvon Andreas Mayer-Brennenstuhl richtet den Blick
auf den Sprachgebrauch der Akteure und das damit verbundenen Denken.

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