DIALOGRAUM

Unser gesellschaftliches Zusammenleben ist immer mehr geprägt von Spaltung und unversöhnlichem Gegeneinander, Vertrauen und echtes Interesse am Mitmenschen gehen immer mehr verloren. Der „DialogRaum“ ist der Versuch, in künstlerischen Kontexten ein mögliches Format zu erproben, um dieses Vertrauen neu zu entwickeln.
Anknüpfend an die Erfahrungen mit dem Dialogformat, das der Quantenphysiker David Bohm in den 80er Jahren entwickelt hat, soll im „DialogRaum“ zunächst die „KUNST DES ZUHÖRENS“ eingeübt werden. Sie ist die erste und wichtigste Voraussetzung eines gelingenden Dialoges.
Bohm hatte in seinen Forschungen erkannt, dass nicht die subjektive Wahrnehmung eines einzelnen Menschen der Wirklichkeit entspricht, sondern erst die Zusammenschau der unterschiedlichen Perspektiven die Wirklichkeit angemessen beschreibt. Dazu müssen wir aber bereit sein, vorurteils- und wertungsfrei die Sichtweise eines anderen Menschen anzuhören und bestenfalls nachzuvollziehen. Das sind wir nicht gewohnt, vorschnelle eigene Gedanken und Entgegnungen verhindern den Nachvollzug des „fremden“ Gedankens.
In einem setting von jeweils 4 Personen, von denen jede 3 Minuten Redezeit bekommt und die anderen aufmerksam und nicht wertend zuhören, wird die Erfahrung eines geschützten „Denkraumes“ möglich. In einer künstlerischen "Einstiegsübung" wird zunächst eine vertrauensvolle Situation geschaffen, die den Raum für Nähe öffnet
Indem wir die "Kunst des Zuhörens" einüben und kultivieren, schaffen wir Voraussetzungen zu einem verständnisvolleren gesellschaftlichem Klima.


